Es gibt Reisen, die man nur plant, und Reisen, die einen rufen. Der 5-tägige Trip von Marrakesch nach Rissani gehört eindeutig zur zweiten Kategorie. Ich hatte Bilder von weiten Dünen, bunten Kasbahs und sternenklaren Nächten im Kopf – doch die Realität übertraf alles.

Wer glaubt, Marokko bestehe nur aus Souks, Minaretten und hektischen Straßen von Marrakesch, der irrt. Die wahre Magie offenbart sich auf der Reise in den Süden, zwischen Oasen, Lehmdörfern und unendlichen Wüstenlandschaften.

Unsere Reise begann in Marrakesch, wo der Trubel, die bunten Märkte und der Duft von Gewürzen uns sofort begrüßten. Doch unser Ziel lag weiter südlich – die Weite der Sahara wartete auf uns.

Mit einem komfortablen 4×4 fuhren wir über das Atlasgebirge. Die Serpentinen boten atemberaubende Ausblicke: schneebedeckte Gipfel, kleine Dörfer an den Hängen und friedliche Esel, die uns gelassen kreuzten. Schon hier spürte ich, dass die Reise nicht nur eine Fahrt, sondern ein echtes Abenteuer werden würde.

Unterwegs hielten wir in einigen kleinen Bergdörfern. Wir lachten viel, besonders als unser Fahrer uns scherzhaft erklärte, wie man „richtig“ auf marokkanische Art Tee trinkt – und natürlich machte ich alles falsch, sehr zur Freude der Einheimischen.

Am zweiten Tag besuchten wir die berühmte Kasbah von Ait Ben Haddou. Dieses Lehmdorf wirkt wie eine Zeitreise: alte Festungen, schmale Gassen und eine Atmosphäre, die direkt aus einem Film zu stammen scheint. Kein Wunder, dass hier „Gladiator“ und „Game of Thrones“ gedreht wurden.

Nach dem kulturellen Erlebnis fuhren wir weiter durch das Draa-Tal. Palmen und Oasen zogen wie ein grünes Band durch die trockene Landschaft. Wir stoppten immer wieder, tranken Tee mit den Einheimischen und lachten über unsere Versuche, einige Brocken Arabisch zu sprechen. Die Herzlichkeit der Menschen hier ist unbeschreiblich.

Am Abend erreichten wir Zagora, wo wir in einem einfachen, aber gemütlichen Hotel übernachteten. Ich konnte kaum schlafen vor Vorfreude auf den Wüstenabschnitt am nächsten Tag.

Endlich ging es Richtung Rissani, dem Tor zur Sahara. Die Straßen endeten, und ab hier fuhren wir über Sandpisten. Die Landschaft veränderte sich stetig: rote Erde, vereinzelt Palmen und kleine Dörfer, die wie aus der Zeit gefallen schienen.

Die ersten Kamele warteten schon, und ich gestehe – das Aufsteigen war eine Herausforderung. Mein Kamel schien meine Unsicherheit zu spüren und schaute mich amüsiert an. Doch sobald ich saß, fühlte ich mich wie ein richtiger Nomade.

Die Dünenlandschaft von Erg Chebbi war überwältigend. Kilometerweit nur Sand, der im Wind flimmerte, und wir mittendrin. Ich konnte nicht anders, als laut zu lachen, als ein Sandsturm meine Mütze davontrug – willkommen in der Sahara!

Nach einem langen Tag erreichten wir unser Wüstencamp. Nomadenzelte, ein Lagerfeuer und der Duft von frisch gekochter Tajine erwarteten uns.

Das Abendessen wurde zum Fest: frisches Brot aus dem Sandofen, aromatischer Tee und Geschichten der Einheimischen am Feuer. Wir lachten, sangen und versuchten, auf den Trommeln mitzuspielen – mit mäßigem Erfolg, aber viel Freude.

Der Sternenhimmel über der Sahara ist etwas, das man nie vergisst. Millionen von Sternen, so klar, dass es schien, als könnte man sie greifen. Ich saß lange am Feuer, hörte den Wüstenwind und spürte die Freiheit und Stille um mich herum.

Der letzte Tag begann früh mit einem magischen Sonnenaufgang. Die Dünen färbten sich in Gold, Orange und Rosa. Wir liefen barfuß durch den kühlen Sand, tranken Tee und genossen die Ruhe.

Der Rückweg nach Rissani war still – jeder war in Gedanken versunken, fasziniert von dem, was wir erlebt hatten. Ich wusste: Diese Reise würde mir für immer in Erinnerung bleiben.

Dieses Abenteuer war mehr als nur ein Roadtrip. Es war eine Eintauchung in eine andere Welt, in der Zeit langsamer vergeht, Gastfreundschaft gelebt wird und die Natur selbst die größte Attraktion ist.

Wenn ihr euch auch nach solchen Erlebnissen sehnt, zögert nicht. Marokko erwartet euch mit offenen Armen.

Für Tipps, weitere Informationen oder persönliche Empfehlungen – schreibt mir gerne! Ich teile meine Begeisterung mit Freude, denn Marokko hat mein Herz erobert.

Marokko ist kein Reiseziel. Es ist ein Gefühl.

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